Stauferkaiser Friedrich II mit Falke
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Die Falknerei ist eine der ältesten Jagdarten und -künste, die wir kennen. Die Grundzüge der Falknerei gehen zurück auf die zentralasiatischen Nomadenvölker, welche bereits vor über 3500 Jahren mit Greifvögeln zur Jagd gingen.
Über eine frühe falknerische Hochkultur in Persien, verbreitete sich die Kunst der Falknerei west- und Ostwärts, so dass um die Zeitenwende bereits Japaner und Chinesen dieses Handwerk beherrschten. Nach Europa kam das Wissen erst durch die Germanen, welche dieses im 2. bis 4 Jahrhundert n.C. von den Sarmaten kennenlernten. Im Mittelalter war die Falknerei in Europa auf Ihrem Höhepunkt angelangt. Der Stauferkaiser Friedrich II. war einer der engagiertesten Falkner der modernen Geschichte. Ihm verdankt die moderne Falknerei noch eines der wichtigsten Falknerbücher. Friedrich selbst verfasste das bis heute noch in den Grundsätzen gültigen Meisterwerk „De arte venandi com avibus“ - Über die Kunst mit Vögeln zu jagen.
Mit Erfindung von Schusswaffen, dem Einzug der Parforcejagd und letztendlich der französischen Revolution geriet die Beizjagd und das damit verbundene Handwerk wieder komplett in Vergessenheit. Lediglich in Großbritanien wurde die Beizjagd vom Landadel noch weiterhin ausgebübt.
In Kontinentaleuropa wurde die Falknerei dann erst wieder Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts entdeckt und wieder organisiert ausgeübt. Heute ist die Beizjagd wieder fester Bestandteil der zentral europäischen Jagdkultur, und nach wie vor eine der Fasizierensten.
Vom aktiven Falkner wird nicht nur ein ordentliches Maß an Geduld gefordert, sondern auch an Konsequenz beim Abtragen (sprich der Ausbildung des Vogels), sowie bei dem realistischen Blick auf die möglichen Jagdstrecken. Durch die extreme Selektivität dieser Jagdart erreicht man immer deutlich kleinere Strecken als bei der Jagd mit der Waffe. Aber das Zusammenspiel zwischen Falkner, Hund, Frettchen und Vogel, die spektakulären Jagdflüge und nicht zuletzt der sich immer wieder einstellende Jagderfolg wiegen die niedrigeren Strecken bei Leibe auf.
Ein herzliches Waidmanns- und Falknersheil,
Achim
Es wird immer Männer geben, die mit Leidenschaft der schwierigsten Kunst anhängen werden, die denkbar ist: Ein Geschöpf an sich zu fesseln, indem man ihm immer wieder die Freiheit gibt.
(Horst Stern)
Homepage: www.achim-schmidt.com
Falknerblog: www.falknereiatlas.de
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