Erstmalig wurde nachgewiesen, dass ein Steinadler in Kärnten an einer Bleivergiftung eingegangen ist.
Es wird wohl nicht bei einer freiwilligen Einschränkung beim Gebrauch von bleihaltiger Munition bleiben. Der Tod des Steinadlers zeigt, dass mehr Tiere, als man bisher an nahm, von bleihaltiger Munition in Mitleidenschaft gezogen werden.
waidmannsheil
Euer
stefan
Vom Tod eines Steinadlers im österreichischen Kärnten berichtet das Onlinemagazin der Kleinen Zeitung Steiermark:
Adler verendete in Kärnten an Bleivergiftung
Steinadler, der bei Eisenkappel gefunden wurde, löst Diskussion um bleihaltige Munition aus. Er soll laut Experten bleihaltiges Aas gefressen haben.
In der Nähe von Eisenkappel wurde Anfang Jänner ein flugunfähiger Steinadler gefunden, der, wie spätere Untersuchungen ergaben, eine Bleivergiftung hatte und an dieser vor wenigen Tagen auch verendet ist.
Bleivergiftung.
"Damit hat Kärnten den ersten nachgewiesenen Fall von Bleivergiftung bei einem Greifvogel", sagt Remo Probst, Geschäftsführer der BirdLife Landesgruppe Kärnten. Es müsse mit großer Wahrscheinlichkeit davon ausgegangen werden, dass die Aufnahme über bleihaltige Munition erfolgt sei. Das sei besonders ärgerlich, weil die Steinadlerpopulation zwar stabil erscheine, es in Kärnten aber nur 25 bis 40 Brutpaare gebe. "Damit besteht über die Grenzen hinaus eine große Verantwortung für diese Art", sagt Probst.
Blei im Blut. "Prinzipiell sind zwei Wege denkbar, wie das Blei ins Blut gekommen ist. Der Steinadler könnte angeschossene Tiere erbeutet haben oder aber an Aas oder Aufbrüchen gefressen haben, die entweder Bleischrote oder Splitter bleihaltiger Teilmantelgeschosse beinhaltet haben", sagt der Experte Oliver Krone. Blei sei speziell für Greifvögel sehr gefährlich. Es gelange mit dem Blut in die Organe des Körpers. "Bei chronischen Bleivergiftungen verhungern die Adler häufig, weil sie Probleme mit der Köperkoordination haben und oft erblinden", sagt Krone.
Problemlösung.
Könnte auf die Jagd mit Blei verzichtet werden? "In einigen Ländern hat man das Problem der Bleivergiftungen bei Greifvögeln erkannt, und es gibt bereits Bemühungen, dieses Problem zu lösen", sagt Krone. Und wie sieht es in Kärnten aus? "Die Kärntner Jägerschaft hat festgestellt, dass eine Diskussion über bleihaltige Geschosse im Gange ist und in absehbarer Zeit eine Umstellung auf bleifreie anzustreben ist", sagt Landesjägermeister Ferdinand Gorton. Ein erster Schritt in diese Richtung sei erfolgt. Der Empfehlung der österreichischen Jägerschaft, in Niedriggewässergebieten auf Bleischrote zu verzichten, werde bereits nachgekommen. Das sei im Sinne des Naturschutzes auch ein Anliegen der Kärntner Jägerschaft.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen