Ich erinnere mich noch gut an meine Jungjägerzeit, in der Rehwild 2 Tage ungekühlt in der Scheune hing, bis es verkauft wurde.
Diese Zeiten sind Gott sei Dank nun vorbei und obwohl viele Jäger die mit der Hygieneverordnung verbundene Bürokratie bemängeln, hat das Ganze etwas Gutes:
Wir Jäger müssen uns intensiv um eine professionelle Vermarktung unseres Fleisches kümmern.
Viele Jäger schließen sich zusammen, um gemeinsam eine Zerwirkkammer zu betreiben und entwickeln gemeinsame Vermarktungstrategien.
Einige Jägerschaften, wie die Kreisjägervereinigung Biberach gehen noch einen Schritt weiter.
Die geschäftstüchtigen Schwaben sind uns mal wieder eine Nasenlänge voraus. Man hat eine eigenes Gütesiegel entwickelt, um als professioneller Anbieter von Wildfleisch in der Region, insbesondere bei den Gasthöfen, Restaurants und Landmetzgereien, wahrgenommen zu werden.
Bleibt zu hoffen, dass diese Art der Vermarktung Schule macht, damit die Jägerschaft auch als Lieferant gesunder Lebensmittel in den Regionen wahrgenommen wird.
waidmannsheil
Euer
stefan
Von der Einführung des Gütesiegels für Wildfleisch aus der Region Biberach berichtet das Onlinemagazin der Schwäbischen Zeitung:
Mit Gütesiegel garantieren die Jäger gute Fleischqualität
BIBERACH - Um dem Verbraucher einwandfreies Wildbret zu garantieren, führt die Kreisjägervereinigung Biberach ein spezielles "Gütesiegel" ein. In verschiedenen Bundesländern und einigen Landkreisen Baden-Württembergs existiert es bereits.
Immer mehr Verbraucher schätzen das frische Fleisch von Reh und Wildschwein, da es mager, fett- und cholesterinarm ist und einen hohen Nährwert besitzt. In Zeiten der Gammelfleisch-Skandale und Etikettenschwindel mit importiertem Fleisch stieg die Nachfrage nach Wildbret und Lebensmitteln aus heimischer Region deutlich an.
Diesen Trend will die Kreisjägervereinigung (KJV) Biberach mit ihrem "Gütesiegel" unterstützen. Dieter Mielke, stellvertretender Kreisjägermeister aus Mettenberg, erklärt dazu: "In einer freiwilligen Erklärung verpflichten sich hiesige Gastronomen und Metzgereien, mindestens 90 Prozent ihres angebotenen Wildbrets von Jägern aus dem Landkreis zu beziehen. Dafür erhalten sie von uns ein Zertifikat." Dadurch kann der Verbraucher den Weg des Wildbratens vom Jagdrevier bis in den Kochtopf sicher nachvollziehen. Dreizehn Gastronomien und Metzgereien ließen sich bisher von der KJV Biberach zertifizieren.
Marc Mainka und Frank Engel, Geschäftsführer vom Restaurant "Weißer Turm" haben Erfahrung mit Produkten aus regionaler Herkunft. "Es fällt auf, dass die Gäste mehr konsumieren, wenn man heimische Lebensmittel anbietet", weiß Marc Mainka.
In den vergangenen Jahren wurde von den Jagdverbänden immer mehr unternommen, um die Qualität des Wildbrets zu garantieren. So werden Jäger geschult, um eventuell erkranktes Reh- oder Schwarzwild im Vorfeld zu erkennen. Zudem unterhält die KJV Biberach zwei Cäsium-Messstationen, "in denen Schwarzwild auf erhöhte Belastung vor Verkauf untersucht wird", erklärt Dieter Mielke. "Das neue Gütesiegel ist somit eine Ergänzung und eine gute Sache für alle."
Horrido,
AntwortenLöschenhier der link zur Schulung "kundige Person" - Wildbrethygieneverordung:
http://www.landwirtschaft-bw.info/servlet/PB/show/1232543_l1/WFS_Wildbrethygiene.pdf
CC