Das Wort Finanzkrise ist in aller Munde. Auslöser, dies haben nun alle Menschen ausgemacht , ist bei allen Menschen vorhandenene Gier nach Geld. Bei allen Menschen?
Mitnichten! Gier ist das Ergebnis einer falschen Erziehung. Sowohl den Anlegern, als auch unseren Managern und Politikern fehlt es an Erziehung in elementaren Grundsätzen des menschlichen MIteinander. Bei der Suche nach diesen Erziehungsdefiziten fallen immer wieder 2 Worte:
Eigenverantwortung und Nachhaltigkeit
Nun wird oft behauptet, Menschen entwickeln nur Eigenverantwortung, wenn es um Dinge geht, die ihnen gehören oder die sie direkt betreffen. Auch dieser Grundgedanke, dass der Mensch Eigenverantwortung nur in Zusammenhang mit Egoismus entwickelt wird, ist grundweg falsch.
Schon zu Beginn des 18. Jahrhunderts, also vor fast 200 Jahren, als an den Hochschulen noch keine Vorlesungen über Shareholder value und Profitmaximierung abgehalten wurden, beschäftigte man sich mit dem Gedanken der Nachhaltigkeit, allerdings beschränkte sich die Forschung der Nachhaltigkeit auf die Forstwirtschaft.
Vom ersten Tag seiner Ausbildung begleitet den Förster der Gedanke der Nachhaltigkeit, sei es beim Praktikum im Forstamt oder während des Studiums. Immer wieder wird ihm dabei verdeutlicht, dass man später die Betreuung des Waldes in seine Hände legt. Eigenverantwortlich hat er dafür zu sorgen, dass er den Wald wirtschaftlich nutzen muss, ohne dabei Raubbau zu betreiben. Ihm wird gelehrt, dass er den Wald in seiner Dienstzeit von 30-40 Jahren so zu betreuen hat, dass der Waldbestand bei seiner Übergabe an seinen Nachfolger immer noch den gleichen Holzbestand aufweist, wie zu Beginn seines Dienstantritts in seinem Revier.
Diese Verantwortung und die Pflicht zu nachhaltigem Wirtschaften begleitet ihn seine Leben lang und ist durch seine Ausbildung selbstverständlich. Erstaunlich ist es aber, dass er diese Verantwortung für ein öffentliches Gut, nämlich den Wald übernimmt und seine Eigenverantwortung eben nicht auf sein persönliches Eigentum beschränkt beibt. Es bedarf auch keiner großzügigen Bonuszahlungen oder exorbitanter Gehälter für Förster, um diese Idee des nachhaltigen Wirtschaftens zu erzielen, alleine eine Erziehung zu verantwortlichem Handeln reicht dazu aus.
Damit ist bewiesen, dass Habgier, Profitsucht und rücksichtsloses Wirtschaften eben keine natürlichen oder gottgegebenen Charaktereigenschaften des Menschen sind, sondern durch fehlende Bildung und Erziehung hervorgerufen werden.
Aber dass man bis heute die Lehre der Nachhaltigkeit als wichtigstes Ausbildungsziel nur auf die Forstwirtschaft begrenzt hat und der Begriff von Eigenverantwortlichkeit an keiner Schule oder Universität gelehrt wird, hat eine gesellschaftliche Elite in Politik und Wirtschaft entstehen lassen, die für die Finanz- und Wirtschaftkrise verantwortlich ist.
Die Politiker können noch so viele Milliarden in das marode Bankensystem pumpen, können noch so viele Kontrollen einführen oder Anreize schaffen, solange der Begriff Nachhaltigkeit und Verantwortlichkeit ein Begriff weltfremder, außerhalb der Gesellschaft stehender Förster und Weltverbesserer bleibt, wird sich nichts ändern.
Vielleicht sollten ab und an ausnahmsweise keine Schulklassen oder Kindergärten mit dem Förster durch den Wald laufen, sondern einige unserer gesellschaftlichen Eliten aus Wirtschaft und Politik, bevor sie sich an die scheinbar unlösbaren Probleme unserer Gesellschaft wagen. Dort könnten sie dann erfahren, wie man ein öffentliches Gut eigenverantwortlich über viele Jahrhunderte erhält und wirtschaftlich betreibt, ohne dabei tausende von Existenzen zu vernichten.
Aber so ein kleines Försterlein hat nun mal keinen Professorentitel und sitzt auch nicht in vielen Aufsichtsräten, als das man ihn für wichtig erachtet. Zudem würde er Shareholder value für eine neue Baumart aus Kanada halten und überhaupt nicht versehen, wie man Bäume, die zwar in der Bilanz stehen, aber die es nun plötzlich doch nicht mehr gibt, nun abschreiben muss.
Wenn aber Frau Merkel, Herr Ackermann und Co irgendwann in Begleitung eines Revierförsters durch deutsche Wälder streifen, sind wir auf dem Weg zur Lösung unserer Finanz- und Wirtschaftkrise einen wesentlichen Schritt weiter.
Man soll die Hoffnung ja nie aufgeben.
waidmannsheil
Euer
stefan
30.10.08
26.10.08
5 km Schocktherapie in Berlin
Einer kreativen Pause wegen hier erstmal wieder ein Bericht von
Claudia & Ajax
Üben reicht nicht immer aus. Manchmal muss der Hund auch an die
Grenze seiner Belastbarkeit geführt werden, damit er eine
entscheidende Hürde nehmen kann. Auch extremer Unruhe kann
entgegengewirkt werden, indem man den Hund Situationen aussetzt,
in denen er gleich mit allen Unruhefaktoren konfrontiert wird.
Ajax reagiert vor allem auf eine neue Umgebung stets mit extremer
Unruhe. Es sieht fast so aus, als hätten wir in den vergangenen
Wochen und Monaten nie gearbeitet. Was er morgens in der nahen
Königsheide oder sonst im Grunewald schon tadellos bewerkstelligt, ist in
einer fremden städtischen Umgebung wie weggeblasen. Er befolgt zwar
alle Befehle, aber er schafft es in diesen Situationen nicht, auch
nur zwei Meter "Bei Fuß" zu gehen. Ständig wird gezogen, dann
stehengeblieben, dann dieser Baum oder jener Laternenpfahl. Ablegen
und warten bis der Hund zur Ruhe kommt, half nicht. Selbst die sich
zuziehende Würgehalsung kann ihn nicht daran hindern.
Um hier nur einen einzigen Punkt weiterzukommen, haben wir heute die
Schocktherapie angefangen, damit es endlich vorangehen kann.
Noch ruhig in der S-Bahn
Noch relativ gelassen bestiegen wir am S-Bahnhof Sonnenallee die
Ringbahn. Die Fahrt mit der S-Bahn nahm Ajax mit stoischer Ruhe hin.
Er legte sich hin und stand auf, als wir umstiegen.
Schon am Ostkreuz begann die Unruhe. Eigentlich müsste man ja jetzt
den ganzen Bahnhof erkunden. Nein, das muss man nicht!
Zwei Schritte - STOP - vier Schritte - STOP - schneller gehen, dann
langsam werden - STOP - drei Schritte - STOP und immer so weiter.
Das gleiche wieder am Bahnhof Alexanderplatz. Dort ging es dann
die Treppen hoch und wieder runter. Ablegen, wenn Züge ein- und
ausfahren und die Leute aus den Zügen steigen.
auf dem Bahnsteig
in der Bahnhofshalle
Immer wieder und wieder ein paar Schritte, dann STOP. So bewegten
wir uns vom Alexanderplatz, Unter den Linden entlang vorbei am
Berliner Dom, Zeughaus und dem ollen Fritz bis zur Friedrichstraße.
Vor den letzten Resten des Palast der Republik
Unter den Linden mit Blick auf das Zeughaus, Berliner Dom, Fernsehturm
& das Rote Rathaus
Friedrich der Große
Sieht Ajax zu mir oder etwa dem ollen Fritz auf?
Die Friedrichstraße gingen wir dann runter am Checkpoint Charly
vorbei bis zum Halleschen Tor. Auf der ganzen Strecke waren
wir umgeben von größeren und kleineren Touristengruppen,einer
Vielzahl entgegenkommender Hunde, Autoverkehr, zehntausend und
eins unterschiedlichsten Gerüchen, an offenen Restaurant- und
Café-Türen und Würstchen-Buden vorbei.
Sehr schnell schon hatte Ajax begriffen, dass er nicht drumherum
kommen würde, direkt neben mir zu laufen; und zwar mit lockerer
Leine. Kurz vor dem Halleschen Tor haben wir es aber auch noch
geschafft: Ajax blieb nicht mehr erst einen Meter vor mir stehen,
wenn ich anhielt, sondern neben mir.
Die eigentlich größte Hürde sollte Ajax dann noch bevorstehen:
Nachdem wir ein paar Stationen U-Bahn - die gefiel ihm weitaus
weniger als die S-Bahn - gefahren waren, kamen wir auf dem
Heimweg an der Streuobstwiese um die Ecke vorbei. Eigentlich
sollte sich Ajax dort ein bisschen austoben dürfen. Die Streu-
obstwiese war aber schon von einem ganzen Haufen unerzogener
Prekariatstölen besetzt. Obwohl Ajax gar nicht weiter wollte -
man sah seinen Kopf förmlich rauchen -, fügte er sich und
ging anstandslos "Bei Fuß" mit mir weiter.
Nach zwei Leckerchen, schläft Ajax nun tief und fest. Es war Schwerstarbeit!
Sie sind Nichtjäger und benötigen Hilfe bei der Erziehung Ihres Jagdhundes?
Jagdhundeseminar für Nichtjäger und Erstlingsführer von Jagdhunden
Claudia & Ajax
Üben reicht nicht immer aus. Manchmal muss der Hund auch an die
Grenze seiner Belastbarkeit geführt werden, damit er eine
entscheidende Hürde nehmen kann. Auch extremer Unruhe kann
entgegengewirkt werden, indem man den Hund Situationen aussetzt,
in denen er gleich mit allen Unruhefaktoren konfrontiert wird.
Ajax reagiert vor allem auf eine neue Umgebung stets mit extremer
Unruhe. Es sieht fast so aus, als hätten wir in den vergangenen
Wochen und Monaten nie gearbeitet. Was er morgens in der nahen
Königsheide oder sonst im Grunewald schon tadellos bewerkstelligt, ist in
einer fremden städtischen Umgebung wie weggeblasen. Er befolgt zwar
alle Befehle, aber er schafft es in diesen Situationen nicht, auch
nur zwei Meter "Bei Fuß" zu gehen. Ständig wird gezogen, dann
stehengeblieben, dann dieser Baum oder jener Laternenpfahl. Ablegen
und warten bis der Hund zur Ruhe kommt, half nicht. Selbst die sich
zuziehende Würgehalsung kann ihn nicht daran hindern.
Um hier nur einen einzigen Punkt weiterzukommen, haben wir heute die
Schocktherapie angefangen, damit es endlich vorangehen kann.
Noch ruhig in der S-Bahn
Noch relativ gelassen bestiegen wir am S-Bahnhof Sonnenallee die
Ringbahn. Die Fahrt mit der S-Bahn nahm Ajax mit stoischer Ruhe hin.
Er legte sich hin und stand auf, als wir umstiegen.
Schon am Ostkreuz begann die Unruhe. Eigentlich müsste man ja jetzt
den ganzen Bahnhof erkunden. Nein, das muss man nicht!
Zwei Schritte - STOP - vier Schritte - STOP - schneller gehen, dann
langsam werden - STOP - drei Schritte - STOP und immer so weiter.
Das gleiche wieder am Bahnhof Alexanderplatz. Dort ging es dann
die Treppen hoch und wieder runter. Ablegen, wenn Züge ein- und
ausfahren und die Leute aus den Zügen steigen.
auf dem Bahnsteig
in der Bahnhofshalle
Immer wieder und wieder ein paar Schritte, dann STOP. So bewegten
wir uns vom Alexanderplatz, Unter den Linden entlang vorbei am
Berliner Dom, Zeughaus und dem ollen Fritz bis zur Friedrichstraße.
Vor den letzten Resten des Palast der Republik
Unter den Linden mit Blick auf das Zeughaus, Berliner Dom, Fernsehturm
& das Rote Rathaus
Friedrich der Große
Sieht Ajax zu mir oder etwa dem ollen Fritz auf?
Die Friedrichstraße gingen wir dann runter am Checkpoint Charly
vorbei bis zum Halleschen Tor. Auf der ganzen Strecke waren
wir umgeben von größeren und kleineren Touristengruppen,einer
Vielzahl entgegenkommender Hunde, Autoverkehr, zehntausend und
eins unterschiedlichsten Gerüchen, an offenen Restaurant- und
Café-Türen und Würstchen-Buden vorbei.
Sehr schnell schon hatte Ajax begriffen, dass er nicht drumherum
kommen würde, direkt neben mir zu laufen; und zwar mit lockerer
Leine. Kurz vor dem Halleschen Tor haben wir es aber auch noch
geschafft: Ajax blieb nicht mehr erst einen Meter vor mir stehen,
wenn ich anhielt, sondern neben mir.
Die eigentlich größte Hürde sollte Ajax dann noch bevorstehen:
Nachdem wir ein paar Stationen U-Bahn - die gefiel ihm weitaus
weniger als die S-Bahn - gefahren waren, kamen wir auf dem
Heimweg an der Streuobstwiese um die Ecke vorbei. Eigentlich
sollte sich Ajax dort ein bisschen austoben dürfen. Die Streu-
obstwiese war aber schon von einem ganzen Haufen unerzogener
Prekariatstölen besetzt. Obwohl Ajax gar nicht weiter wollte -
man sah seinen Kopf förmlich rauchen -, fügte er sich und
ging anstandslos "Bei Fuß" mit mir weiter.
Nach zwei Leckerchen, schläft Ajax nun tief und fest. Es war Schwerstarbeit!
Sie sind Nichtjäger und benötigen Hilfe bei der Erziehung Ihres Jagdhundes?
Jagdhundeseminar für Nichtjäger und Erstlingsführer von Jagdhunden
16.10.08
Hundetraining in Albrechts Teerofen
Gestatten, Ajax vom Teufelslauch
Hundetraining in Albrechts Teerofen
Wo das im Himmel sein soll? Ganz einfach zwischen Berlin und Potsdam!
Ein gottverlassenes Nest, das in Vorwendezeiten von drei Seiten als Teil
Westberlins von der Mauer umgeben war und außer einem Campingplatz
und einem nie befahrenen, 100 m langen Abschnitt der Reichsautobahn
nach Berlin keine Attraktionen zu bieten hatte und auch heute keine zu
bieten hat. Da dieses Fleckchen Berlin kaum jemand kennt, kann man für
Berliner Verhältnisse erstaunlich ländlich "wandern" gehen, ohne Horden
von Menschen und Hunden zu begegnen.
Die alte Gaststätte kurz vor der Sackgasse: Außer Betrieb!
Wer das Jagd-Blog regelmäßig liest oder googlt, weiß außerdem, dass
Stefan hin und wieder seine Zeit Jagdhunden opfert, die in die Hände
ahnungsloser Anfänger geraten sind. Auch ich bin solch eine hilflose
Erstlingsführerin, die nicht wirklich wusste, wie sie die jagdliche
Ausbildung ihres Deutsch-Drahthaar Ajax angehen sollte.
Von Glück kann ich wohl reden, dass Stefan ausgerechnet zu diesem
Zeitpunkt meinte, Schleswig-Holstein heimsuchen zu müssen, und über
Potsdam zurückfuhr. Denn wir leben in Berlin und ein Abstecher nach
Süddeutschland wäre eher nicht so schnell und einfach zu
bewerkstelligen gewesen.
Ich muss jetzt nicht in allen Einzelheiten beschreiben, wie Stefan das
macht. Es steht in eben diesem Blog z.B. hier oder hier oder auch hier
beschrieben, wie die Hunde zur Ruhe zu bringen sind, nicht mehr
vorwegrasen, davon abzubringen sind, den Weg bestimmen zu wollen, oder
aufhören, den Dummy immer und grundsätzlich vor die Füße zu spucken etc..
Für mich war der entscheidende Kniff zu sehen, wie ich Ajax auf mich
aufmerksam machen und wie ich seine Konzentration auf mich lenken und
aufrechterhalten kann. Seitdem geht alles besser: Der Hund ist nicht mehr
Zappel-Philipp und Hans-Guck-in-die-Luft in einem.
Hans-guck-in-die-Luft auf einer höchst interessanten Wiese
Wenn Ajax konzentriert ist, sind die eigentlichen Befehle nicht mehr das
Problem. Es ist nicht mehr jeder Hund, jedes Pferd oder sonst etwas oder
jemand, die sein Interesse erregen. Ich stehe im Mittelpunkt von Ajax
Interesse und Befehlen ist unmittelbar und sofort Folge zu leisten.
Da im Moment kein Prüfungsdruck besteht, können Ajax und ich nun in aller
Ruhe üben, üben und nochmals üben, bis es sitzt und dann nochmal,
nochmal und nochmal.
Ablegen
Beim Vorstehen
Apport
Mit der ersten Ente
Ich gehe davon aus, dass wir auch so zum Ziel kommen werden, ohne rohe
Gewalt, was keineswegs den Zwang ausschließen soll. Konsequenz und
Geduld, wir ackern!
Leider war das Wetter bei dem Hundetrainig nicht so schön wie auf den
anderen Bildern
sondern so!!
Da von Stefan in der dritten Person gesprochen wird, ist dieser Text
natürlich nicht von Stefan, sondern von besagter Anfängerin namens
Claudia!
Sie sind Nichtjäger und benötigen Hilfe bei der Erziehung Ihres Jagdhundes?
Jagdhundeseminar für Nichtjäger und Erstlingsführer von Jagdhunden