4.9.08

Joe wird das Infanteriesturmabzeichen verliehen

Dieser Klingendraht wurde Joe zum Verhängnis














Photo: Volker Schlappner



Eigentlich sollte es ein gemütlicher Morgenspaziergang werden. Nach einigen anstrengenden Tagen mit Apportiertraining und Arbeiten auf der Schweißfährte wirkte Joe überarbeitet und ich wollte ihm ein wenig Ruhe gönnen.
Nur einige Konzentrationsübungen standen auf dem Unterrichtsplan. Beim Anblick zahlreicher Hasen und 2 Stück Rehwild zeigte Joe seinen guten Gehorsam. Dann schickte ich ihn zum Stöbern in ein brachliegendes Feldstück.
Hier nahm das Unglück seinen Lauf.
Joe, der mit Begeisterung beim Stöbern auf freier Fläche ungebremst in Sträucher und Hecken eintaucht, machte auf diesem Feldtück Bekanntschaft mit einer militärischen Sperreinrichtung.
Das Feldstück durchzieht ein eingewachsener Klingendraht, in militärischen Kreisen auch "Spanischer Reiter" „S-Draht”, „Z-Draht”, „Bandstacheldraht”, oder "Nato-Draht" genannt. Diese Stacheldrahtrollen gelten eigentlich für Infanteristen als unüberwindbar.
Doch Joe nahm das Hindernis wie alle bisherigen Sträucher und Hecken nach dem Motto eines Infanteristen im Kampfeinsatz: "Augen zu und durch."
Doch nach dem Durchdringen der Stacheldrahtrolle zierten über ein Dutzend Schnittwunden Joe´s Körper. Wie einen Paukanten nach einer schweren Mensur suchte ich seinen Körper nach Schmissen ab. Sofort ging es zum Tierarzt und dort wurde Joe unter Narkose an 6 Stellen geklammert und genäht. Joe hatte noch Glück im Unglück: Eine lange Schnittwunde am unteren Laufbereich hatte eine Sehne komplett freigelegt.
Doch auch beim Auskurieren seines Unfalls zeigt Joe alle Eigenschaften eines kampferprobten Infanteristen. Geduldig erträgt er das Tragen des Halstrichters und die Schmerzen. Auch hier folgt er dem Motto des Infanteristen, das da lautet:"Was uns nicht umbringt , das macht uns nur härter".

Da der Klingendraht in militärischen Fachkreisen als für Infanteristen unüberwindbar gilt und Joe die Militärexperten eines besseren belehrt hat, erhält er für seinen Mut und seine Tapferkeit heute das Infranteriesturmabzeichen von mir verliehen.


Eine von zahlreichen Schnittwunden, die Joe sich beim Überwinden des Klingendrahtes zuzog.












Photo: Volker Schlappner


Joe´s Genesung im Lazarett macht große Fortschritte, sodass ich sicher bin, dass seine Einsatzbereitschaft in den nächsten Tagen wieder vollständig hergestellt ist.

waidmannsheil

Euer


stefan

Sie sind Nichtjäger und benötigen Hilfe bei der Erziehung Ihres Jagdhundes?

Jagdhundeseminar für Nichtjäger und Erstlingsführer von Jagdhunden

3 Kommentare:

  1. Ich wünsche auf jeden Fall gute Besserung!

    AntwortenLöschen
  2. Die Härte dieser Hunde ist mitunter unglaublich. Tapferer Joe, ich wünsch Dir gute Besserung.

    AntwortenLöschen
  3. Ich habe den Werdegang von Joe verfolgt, meine besten Wünsche zu seiner Genesung!

    Andreas

    AntwortenLöschen