Über viele Jahre kommunizierten Organisationen, Vereine und Verbände ausschließlich über ihre eigenen Mitteilungsblätter mit ihren Mitglieder.
Dies ist bei den Jagd- und Jagdhundeverbänden nicht anders. Informationen rund um den Verband sind in den monatlich oder quartalsweise erscheinenden Verbandsnachrichten nachzulesen.
Doch dieser Informationsfluss ist nur sehr einseitig. Ermöglicht er doch, von redaktionellen Beiträgen und Leserbriefen der Mitglieder einmal abgesehen, nur wenigen Mitgliedern, zur Vereins- der Verbandspolitik Stellung zu nehmen.
Viel gravierender aber ist der lange zeitliche Abstand, der zwischen der Stellungnahme der Verbandsführung und aktuellen Meldungen und Geschehnissen liegt. Kaum ein Verband kann sich noch das monatliche Erscheinen seiner Zeitung leisten, ein wöchentlich oder gar täglich erscheinendes Informationsblatt ist aus wirtschaftlichen Gründen unmöglich.
Das momentane Veröffentlichen von Stellungnahmen zu aktuellen Themen in den Mitteilungsblätter im Quartalsrhythmus wirken im Zeitalter des Internets wie ein Relikt aus einer längst vergangenen Zeit.
Wie gefährlich es ist, das Internet zu ignorieren, musste der CDU Politiker Roland Koch gerade erst deutlichst erfahren.
Schon wenige Tage, nachdem er die Sau "Erziehungscamp" wenige Wochen vor der Wahl durchs politische Dorf getrieben hatte, zeigte sich in Blogs und Foren, dass kaum ein Wähler diese Kampagne für authentisch hielt. Seine Wahlstrategie wurde im Internet völlig verrissen.
Doch Roland Koch ignorierte die Meinungsbildung im Internet, setzte weiterhin ausschließlich auf das Thema und dessen Publikation in den klassischen Medien - und verlor die Wahl.
Immer mehr Firmen und Organisationen erkennen, dass man das Internet als ein Teil der Medien nicht mehr ignorieren darf, auch wenn bei genauer Untersuchung erkennbar wird, dass das Internet immer nur ein Teil der Medien sein und die klassischen Medien nicht ersetzen wird.
Besucht man die Internetseiten der Jagd- Jagdhundverbände und Kreisjägerschaften, so stößt man immer noch überwiegend auf statische Homepages (web 1.0) . Nach Blogs oder Informationsseiten, die die Mitglieder über aktuelle Meldungen regelmäßig informieren oder gar Kommentar- und Bewertungsfunktionen (web 2.0), sucht man vergebens.
Und Abstimmungsmöglichkeiten? Fehlanzeige.
Ein erster Schritt zur Publikation von Verbandsinformationen ist das Blog des Jägers, Hundeführers und Mitglied der Jägervereinigung Bruchsal, Dr. Paul Centen.
Bei seiner Kandidatur zum Kreisjägermeister stellte er fest, dass vielen Mitgliedern der Jägervereinigung Bruchsal Informationen zur Meinungsbildung über Kandidaten vorenthalten wurden. Dies veranlasste ihn, ein Blog der Jägervereinigung Bruchsal ins Leben zu rufen. Laut Herrn Dr. Paul Centen entwickeln sich die Zugriffszahlen prächtig, schließlich können sich hier nicht nur Jäger der Jägervereinigung Bruchsal, sondern auch Jäger aus anderen Jägerschaften Informationen beschaffen, die sie zur eigenen Verbandsarbeit nutzen können. Hier zeigt sich, dass das Web 2.0 seit 2 Monaten auch bei Kreisjägerschaften Einzug hält.
Die Jagdverbände, das haben die Ereignisse des "Falls Ißleib" gezeigt, sollten zur schnelleren Information der "internetnutzenden Mitglieder" das Web 2.0 als zusätzliches Instrument nutzen. Bereits bei den Politikern, denen man in vielen Bereichen innovativer Techniken oft eine Betonkopfmentalität nachsagt, heißt es bereits heute schon:
"Wer das Internet heute ignoriert, der ist morgen tot"
waidmannsheil
Euer
stefan
Danke Stefan für diese Überleitung. Ich werde bis mindestens 8.3.2008 (HV der KJV BRuchsal) mein Thema treu bleiben. Die lokale Jägerschaft (und da ist Bruchsal nicht anders wie jede andere KJV in Deutschland) ist inzwischen überfordert. Die Aktualität wird nicht mehr über Printmedien alleine bestimmt.
AntwortenLöschenSobald ich Zeit habe werde ich die nächste Beiträge posten. Die Themen sind:
"Nachhaltigkeit" und "Jagdpachtfähigkeit".
Es ist schwierig gewachsene Strukturen an Informations- und Kommunikationsstrukturen der heutigen Zeit anzugleichen. Diesen Angleich zu unterlassen ist genau so falsch, wie die brutale Fordermethode. Ein wenig Nachsicht ist gut. Auch wir verändern die Jagd nicht über Nacht und das verlangt auch keiner.
Am übernächsten Samstag bin ich in Dortmund. Ich wollte eigentlich nur die Messe besuchen. Stefan kennt meine Kontaktdaten. Der Zuchtverband meiner beide Hündinnen kennt mich ebenfalls. Wenn also Not am Mann/an der Frau ist, ist dort die"erste Hilfe".
Falls Ihnen das Virtuelle irgendwann mal genutzt hat, lassen Sie es und wissen. Stefan
und ich haben Blogs nicht als Lebensaufgabe, aber wenn es einen
weiterbringt ist das für uns eine "virtuelle" Bestätigung unserer Arbeit am Bildschirm. Wir sehen diese Informationen und Initaitiven als Zusatz und nicht als Ersatz für Verbände und Vereine.
Gruss
Paul
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