12.9.07

Pfuhlschnepfe bricht alle Rekorde- Nonstopflug von Neuseeland nach Alaska

Sie kann es mit einem Langstreckenflugzeug aufnehmen, die Pfuhlschnepfe schafft über 11.000 km ohne Zwischenstopp












Photo: www.schutzstation-wattenmeer.de/wissen/pfuhlschnepfe.html





Bis heute früh wusste ich gar nicht, dass es diesen Vogel überhaupt gibt: Die Pfuhlschnepfe.

Dass unsere hier heimischen Schnepfen Ende März von ihren Winterquartieren zurückkehren und mit ihrem Zickzackflug und ihrem unverkennbaren Ruf das nahende Frühjahr ankündigen, weiß jeder Jäger.
Ich selbst erinnere ich mich noch gut an den Schnepfenstrich im badischen Odenwald, den ich immer miterlebte, wenn ich meine Osterferien dort verbrachte. Erlegt habe ich aber nie eine dieser sonderbaren Vögel.
Von der Pfuhlschnepfe las ich erst gestern und, dass diese Vögel derart weite Strecken zurücklegen können, war mir völlig neu.

Der Bericht kommt vom Handelsblatt, das eigentlich mehr für Informationen aus Wirtschaft und Börse bekannt ist. Vielleicht ist der Bericht für das Handelsblatt deshalb interessant, weil die Entfernung, die die Pfuhlschnepfe zurückgelegt hat, etwa dem Langstreckenflug eine Jumbo Jets entspricht, der ohne Zwischenstop von Frankfurt/Main nach San Francisco fliegt.
Allerdings verbraucht die Pfuhlschnepfe, im Gegensatz zum Jumbo Jet, keinen einzigen Liter Kerosin auf ihrem Langstreckenflug. Sicherlich ein interessanter Aspekt unter der aktuellen Umweltdiskussion .
Über das interessante Forschungsprojekt berichtet das Onlinemagazin des Handelsblattes.



Rekord: Vogel flog nonstop von Alaska nach Neuseeland


dpa WELLINGTON. Mit einem 11 500 Kilometer langen Non-Stop-Flug hat ein Zugvogel einen noch nie gemessenen Flugrekord aufgestellt. Die Pfuhlschnepfe namens E7 sei ohne Zwischenlandung von Alaska nach Neuseeland geflogen, berichtet die Zeitung „New Zealand Herald" vom Dienstag.

Nach Angaben von Phil Battley von der neuseeländischen Massey Universität war die Schnepfe E7 auf dem Hinweg zunächst von Neuseeland aus rund 10 000 Kilometer nach China geflogen. Dort hielt sie sich fünf Wochen auf, ehe sie 7 300 Kilometer weiter zum Brüten über den Pazifik nach Alaska zog. Ende August habe sich E7 dann auf den Rückweg gemacht, ohne auf Hawaii oder den Fidschi-Inseln einen Zwischenstopp einzulegen. „Sie hätte erstmal an der Küste Alaskas entlang fliegen und die Pazifiküberquerung rund 500 Kilometer weiter südlich beginnen können, aber hat sie nicht", sagte Battley. „Das zeigt, dass ein so langer Flug kein Problem für sie ist."

Forscher um Battley hatten 16 Pfuhlschnepfen (Limosa lapponica) im Februar mit Sendern ausgestattet. Erst im Frühjahr dieses Jahres hatte die Tierschutzorganisation Birdlife International in London von dem nun eingestellten Streckerekord einer Pfuhlschnepfe berichtet: Eine andere Pfuhlschnepfe hatte 10 200 Kilometer ohne Pause zurückgelegt.

Von den 16 mit Sendern versehenen Schnepfen seien vier der Vögel ohne Pause bis nach China oder Korea geflogen, sagte Battley. „Sie fliegen in recht kleinen Schwärmen von 30 bis 70 Vögeln." Die Ausnahme-Flieger seien allerdings bedroht: Seit 1950 wurden mehr als ein Drittel der von den Vögeln besiedelten Wattregionen zu Gunsten von Landwirtschaft, Industrie und Siedlungsräumen zerstört.

Pfuhlschnepfen kommen auch in Europa vor. Im Wattenmeer sind häufig Zehntausende von Vögeln zu sehen, wenn sie in ihre Winterquartiere in Westeuropa und der Atlantikküste Afrikas ziehen. Um Energie zu sparen, richten sie ihre Flughöhe nach günstigen Windströmen aus.

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