18.4.16

Der Malbaum an der Idaeiche


Die Idaeiche im Cöthener Park 


Oberhalb von Falkenberg/Mark liegt der verschlafene Ortsteil Cöthen. Einst Sitz des Adelsgeschlechtes derer von Jena. Einer dieser Großgrundbesitzer war ein echter Schöngeist, und er schuf, inspiriert durch Fürst von Pückler in Muskau, den Cöthener Park. Theodor Fontane war vom Cöthener Park derart angetan, dass er des öfteren während seinen Wanderungen durch die Mark Brandenburg nach Cöthen kam und im Park spazieren ging. Fontane gab dem Wald zwischen Falkenberg und Cöthen den Namen "Klein Thüringen".
 Das Schloß in Cöthen wurde in der DDR zu einem Funktionsbau umgestaltet und ist als solches nicht mehr erkennbar. Und auch der Park wurde schnell ein Raub der Natur. Nichts erinnert mehr daran, dass hier einst die preussische Adelsschickeria in einem englischen Garten die Jagd ausübte. Einzig das über 150 Jahre alte Wasserrad, mit dem der Park und Cöthen mit Wasser versorgt wurde, hat die vielen Jahre überlebt und wurde nach der Wende wieder Instand gesetzt .


Das Wasserrad im Cöthener Park 

Oben auf der Höhe des Cöthener Parks steht eine mächtige Eiche. Man erzählt sich, dass ein Gutsherr auf Cöthen einst sehr früh seine kleine Tochter Ida verlor und den Verlust nie überwand. Wenn er sich zur Trauer in die Natur zurückzog, beobachteten ihn die Waldarbeiter, wie er tief insichgekehrt trauernd unter der Eiche saß. In Erinnerung an das verstorbene Mädchen wurde die Eiche nie gefällt und man taufte den mächtigen Baum "Idaeiche".

Gerne verweile ich bei meinen Spaziergängen mit den Hunden unter dem mächtigen Baum und wenn ich den Heimweg antrete, passiere ich nur wenige Meter daneben einen starken Schwarzwildwechel mit einem außergewöhnlichen Malbaum: Es ist von den Keilern nicht nur ungewöhnlich stark angenommen.  Die Rinde der Lärche, die hier von den Waffen malträtiert wird, ist im Bereich der Malstelle völlig verschwunden. Über viele Jahre haben hunderte von kapitalen Keilern ihre Waffen in den Stamm geschlagen und tiefe Narben hinterlassen. 
Doch das alles konnte dem Baum nichts anhaben. Auch gestern konnte ich beim Blick in den Wipfel feststellen, dass das erste zarte Grün der Lärchennadeln erkennbar ist.

Irgendwie haben hier in dem so traditionsreichen Cöthener Park die Bäume einen ganz besonderen Ehrgeiz, der Zeit zu trotzen.  

    

waidmannsheil

Euer

stefan 

1 Kommentar:

Peter hat gesagt…

Traumhaft schöne Gegend dort.