Jungjägerin Jana mit dem Rekordkeiler vor dem Lieper Vorwerk
Die Sonne ging am Samstag glutrot über dem reifbedeckten Oderbruch auf und es kündigte sich ein traumhafter Jagdtag an.
Schnell war der Frühnebel verschwunden und bevor wir mit unserem traditionellen, spontan angesetzten Drückerchen gegannen, hatten die Jungjäger auf dem Frühansitz 3 Stück Rehwild und einen Winterfuchs im Niederoderbruch erlegt.
Gegen 10.00 Uhr wurde dann angestellt. Gerne liegen die Sauen bei sonnigen Frosttagen in den Schwarzdornhecken der Endmoräne. Es ist ein mühsames Treiben hangaufwärts durch die Hänge der Endmoräne, aber das Gelände ist die einzige Möglichkeit, eine Drückjagd im Lehrrevier abzuhalten. Hangwiesen, durchsetzt mit Schwarzdorndickungen und Rubinienbäumen prägen diesen Revierteil.
Als im Revierteil "Buchengrund" keine Sauen hochgemacht wurden, sank die Hoffnung, eine Rotte anzutreffen. Doch als wir schon fast am Ende des Reverteils "Wildes Land" angekommen waren, gab Ajax tiefen Standlaut. Sauen!! Dann vielen auch die ersten Schüsse. Ajax und Dana hatten die Rotte gesprengt und die Sauen versuchten, den Revierteil "Steinberg" zu erreichen.
An der engsten Stelle, zwischen den Waldstücken "Wildes Land" und "Steinberg" liegen nur wenige Meter Wiesenfläche. Hier versuchen die Sauen gerne, den "Steinberg" zu erreichen. Dort hatte ich Jungjägerin Jana einen Erdsitz zugewiesen. Als sie eine einzelne starke Sau beschoss, die auf den Schuss nicht gezeichnet, war sie sich noch nicht bewußt, dass sie die stärkste Sau, die in den letzten 20 Jahren im Revier Liepe Nord gesteckt wurde, erlegt hatte. Trotz gutem Schuss erhielt die Sau von Jungjäger Martin den erlösenden Fangschuss und dann begann die mühsame Bergung des Bassen aus dem schwer zugänglichen "Steinberg".
Auf dem Vorwerk vor der Kühlkammer sahen dann alle mit Spannung auf die Wildwaage.
Als die Sau ohne Bodenberührung an der Waage hing, ruhte der Zeiger bei 98 kg.
Doch weniger das Gewicht ist es, was den alten Bassen ausmacht. Kaum ein alter Jäger aus dem Oderbruch kann sich an einen Keiler mit solch starken unversehrten Waffen erinnern. Sein Alter wurde auf 10 Jahre geschätzt.
Bei strahlendem Winterwetter fand dann die Ehrung mit dem Überreichen des Bruches und dem Tottrinken vor der Kühlkammer des Lieper Vorwerkes statt.
Es ist nicht nur das erste Stück Schwarzwild, das Jungjägerin Jana hier im Lehrrevier erlegte, der Keiler wird wohl auch ihr Lebenskeiler werden.
Der Keiler zeigt aber auch, dass Brandenburg ein lohnenswertes Jagdreiseziel ist, da hier noch reife Keiler ihre Fährten ziehen.
Der Erlegerin wünschen wir an dieser Stelle nochmals ein kräftiges
waidmannsheil!!!
Euer
stefan
Überreichen des Erlegerbruchs durch den Jagdpächter Dr. Wolfgang Lipps
Photo:Astrid Lipps
Jungjägerin Jana mit Jagdpächter Dr. Wolfgang Lipps, dem man gar nicht oft genug danken kann, dass er so vielen Jungjägern einmalige Jagderlebnisse in seinem Revier ermöglicht
Photo:Astrid Lipps
Die unversehrten starken Waffen des ca.10 Jahre alten Bassen
Photo:Astrid Lipps
Jägerstilleben nach der Jagd
Photo:Astrid Lipps