8.6.09

Wolf in Sachsen-Anhalt illegal erlegt

Die Wolfspopulation in Sachsen-Anhalt hat einen Rückschlag bekommen. Ein Jäger hat einen Wolf erlegt, der wahrscheinlich zu einem der beiden auf dem Truppenübungsplatz Altengrabow bestätigten Wölfe gehörte.
Über die Wolfspopulation auf dem Truppenübungsplatz Altengrabow berichtete bereits im Februar 2009 das Onlinemagazin der Märkischen Allgemeinen.

Scheinbar ist einigen Jägern immer noch nicht bekannt, dass der Wolf nicht zu den jagdbaren Tieren gehört und somit nicht erlegt werden darf.

Von der illegalen Erlegung des Wolfes in Sachsen-Anhalt berichtet das Onlinemagazin ad hoc news aus Berlin.

waidmannsheil

Euer

stefan


Jäger erschießt Wolf im Jerichower Land - Vorsatz wahrscheinlich


Magdeburg (ddp-lsa) Ein Jäger im Landkreis Jerichower Land hat am vergangenen Wochenende wahrscheinlich vorsätzlich einen Wolfsrüden erschossen und muss nun mit einer harten Strafe rechnen.


Magdeburg (ddp-lsa). Ein Jäger im Landkreis Jerichower Land hat am vergangenen Wochenende wahrscheinlich vorsätzlich einen Wolfsrüden erschossen und muss nun mit einer harten Strafe rechnen. Wie ein Sprecher des Umweltministeriums am Montag in Magdeburg sagte, handelt es sich wahrscheinlich um eines der beiden Tiere, die auf dem Truppenübungsplatz Altengrabow seit Mitte des vergangenen Jahres beobachtet wurden. Das Tier war am Samstagabend während einer Ansitzjagd im Raum Tucheim erlegt worden.


Wölfe sind nach europäischem Naturschutzrecht streng geschützt. Sollten die Ermittlungen bestätigen, dass der namentlich bekannte Schütze das Tier vorsätzlich getötet hat, kann er zu einer Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren verurteilt werden. Bei einer fahrlässigen Tötung sehe das Gesetz eine Freiheitsstrafe bis zu sechs Monaten vor, erklärte der Sprecher. Zudem könne die vorsätzliche oder fahrlässige Tötung eines Wolfes nach dem Bundesnaturschutzgesetz als Ordnungswidrigkeit mit einer Geldbuße von bis 50 000 Euro geahndet werden. Die bisherigen Ermittlungen deuten dem Sprecher zufolge darauf hin, dass der Jäger vorsätzlich geschossen hat.


Da auf dem Truppenübungsplatz seit Mitte 2008 immer wieder Wölfe gesehen wurden, waren Fachleute davon ausgegangen, dass es in diesem Jahr dort möglicherweise den ersten Wolfsnachwuchs für das Land Sachsen-Anhalt geben könnte. Umweltministerin Petra Wernicke (CDU) verurteilte den Abschuss. Sie sagte: "Der Umgang mit streng geschützten Arten ist jagdliches Grundwissen. Dies zu ignorieren, ist unentschuldbar"



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