9.10.07

Der DK Welpe Caramel heißt jetzt Joe

Als vor 3 Wochen 4 DK Welpen von Südfrankreich nach Deutschland kamen, stand bereits fest, dass alle in Jägerhände zum jagdlichen Einsatz vermittelt werden sollten. Da bot es sich an, einen der Hunde in meine Nähe zu vermitteln, damit ich die Ausbildung begleiten kann.
Da die neueste Umfrage hier im Jagdblog deutlich über der Hälfte der abgegebenen Stimmen mehr Hundegeschichen fordert, werde ich nun in unregelmäßigen Abständen über den Werdegang eines der DK Rüden berichten.

Hier mein Bericht über die ersten 3 Wochen

waidmannsheil

Euer

stefan

Der DK Welpe Caramel heißt jetzt Joe
von Stefan Fügner

Da die Zeiten vorbei sind, in denen sich Jäger einfach einen Jagdhund anzuschaffen, gilt es heute, mit viel diplomatischem Geschick die gesamte Familie von der Notwendigkeit eines Jagdhundes zu überzeugen.
Deshalb war Caramel, der schüchterne der 4 Südfrankreichwelpen erst einmal Pflegehund, der schnell vermittelt werden sollte. Doch Caramel, der sich vorbildlich in die Familie einfügte und keinerlei Probleme bereitete, eroberte alle Herzen der Familie im Sturm und so wurde aus der Pflegestelle für Caramel ein Dauerarbeitsplatz, schließlich steht der 3. Generationswechsel in den nächsten Jahren in der Jagdverpachtung an und somit war die Anschaffung eines brauchbaren Jagdhundes auch für den Jäger der Familie unumgänglich.

Was in den letzten 3 Wochen geschah:


Als der Familienrat einstimmig beschlossen hatte, dass Caramel bleiben darf, erhielt er erst einmal den Namen Joe. Joe war vom ersten Tag an sauber, zeigte bei Männern große Scheu , die bis heute immer noch anhält und liebt dafür Kinder über alles. Die Trennung von seinen extrem wilden Brüdern, die ihn völlig an den Rand gedrängt hatten, war weit überfällig. Sichtlich genoss er sein neues Zuhause, was dazu führte, dass er die ersten 2 Wochen fast nur schlief. Auch das Areal des Jagdhauses, zu dem er fast täglich mitgenommen wurde, wurde intensiv inspiziert, um danach stundenlang unter dem Tisch zu liegen und zu schlafen.



So verbrachte Joe die ersten Wochen:

vormittags schlafend unter dem Schreibtisch auf dem Jagdmantel...







Photo: Fritz Schlappner





... und nachmittas zwischen den Kindern schlafend vor der Playstation








Photo: Volker Schlappner




Seit einer Woche nun hat er sich "ausgeschlafen" und es geht täglich ins Revier, Joe´s zukünftiger Arbeitsplatz, ein sehr gut mit Hasen und Fasanen besetztes Niederwildrevier des Oberrheintals im hessischen Ried. Hier ist er wie ausgewechselt, ist in keinsterweise ängstlich und er zeigt jetzt schon mit 6 Monaten beste Anlagen. Die Nase ist fast nur am Boden und als er Anfang der Woche mit mir die ersten Felder arbeitete, ist seine Quersuche schon fast perfekt. Dabei arbeitet er nur mit mit sehr tiefer Nase, ist dabei ruhig und ohne Hast.
Als das trockene Herbstwetter zum Baden einlud ging es zur Kiesgrube um die Wasserfreudigkeit zu prüfen. Ich bin mir sicher, das die 4 Welpen in Südfrankreich keine Möglichkeit hatten, das Schwimmen zu üben, trotzdem näherte sich Joe dem Wasser wie ein alter Jagdhund, glitt langsam ohne geschickt zu werden hinein und drehte ein kurze Runde. Als ich ihn lobte, wiederholte er die Prozedur abermals.
Den Test Wasserfreudigkeit im ersten Anlauf mit Bestnote bestanden!

Joe vor dem Jagdhaus










Photo: Ulrich Döring



Nach nur einer Woche ist das Abrufen mit der Feldleine gut eingearbeitet, das Kommando "Sitz" ist sehr gut gefestigt und das Ablegen auf einige Meter Distanz klappt auch schon sehr gut. Deshalb ging es gestern erstmalig ohne Feldleine über die weiten Felder des hessischen Rieds. Als er fast auf einen Fasanenhahn mit 3 Hennen trat, stiegen diese auf und er jagte ihnen einige Meter hinterher und beim 3. lauten "Hier!" kam er zurück und begann auf Kommando noch etwas unbeholfen mit dem Stöbern an der Stelle, wo er die Fasane hochgemacht hatte.
Nach gerade mal einer Woche täglicher Arbeit im Revier macht Joe seiner Rasse alle Ehre und hat von seinen Anlagen bewiesen, er ist auf dem besten Wege ist, ein brauchbarer Jagdhund zu werden.


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